01.02.2006 - 17.02.2006 ( 2800 km) 

San - Dourou - Sevaré - Mopti - Djenné - Segou - Bamako - Didjeni - Nioro - Kiffa - Boutilimit - Nouakchott

Am 01.02. war großer "Umräum-Tag", alle Sachen die vorher oben auf Victor im Dachkoffer gelagert waren mussten runter und in verschiedenen Kartons und Kisten untergebracht werden. Dabei handelte es sich größtenteils um Kleidung, Medikamente und ein paar netterweise gespendeten Sachen der Sparkasse Westmünsterland und der Stadt Borken. Nachdem alles soweit untergebracht war, um es am nächsten Tag in dem Dorf das wir besuchen sollten abzugeben, fuhren wir zu Worldvision und schenkten der Organisation den nun leeren Dachkoffer, als Gegenleistung durften wir kurz bei Ihnen ins Internet (das einzige Internetcafe im Ort hatte zur Zeit keine Verbindung) um die Homepage zu aktualisieren. Abends gönnten wir uns ein interessantes Essen in einem einfachen malischen Restaurant: frischer Salat, Fleisch, Bananenscheiben und Pommes. Wobei die Bananen nicht Nachtisch waren sondern mit dem Fleisch und den Pommes zusammen serviert wurden :) Am 02.02. sollte also das Treffen mit unserem Patenkind Helene stattfinden, deswegen trafen wir uns gegen 8 Uhr morgens mit einem Mitarbeiter von Worldvision und fuhren zunächst nach Kimparana, wo wir eine weitere Mitarbeiterin abholten und dann über eine Piste bis zu dem kleinen Dorf wo Helene lebt. Wir wurden sehr süß empfangen: die Jäger des Dorfes feuerten Salutschüsse ab, die "Dorfband" spielte und alle Kinder des Dorfes formten für uns einen Gang und sangen: "Bienvenue chers amis". Durch diesen Gang wurden wir bis zu einem Platz geführt wo bereits einige Stühle und eine zweite Band warteten. Nachdem alle "wichtigen Leute" begrüßt worden waren wurden uns die Schule, das Kornlager und die Krankenstation gezeigt, wo wir die netterweise von Herrn Goeke gespendeten Medikamente übergaben. Anschliessend kehrten wir zum Platz zurück und es wurde Musik gespielt und einige Jugendliche tanzten. Nachdem wir alle Geschenke verteilt hatten besuchten wir zum Abschluss noch Helenes Familie und ihr Haus. Wir aßen Nudeln mit Hähnchenfleisch und bekamen vom Dorf 3 Hühner und von der Familie nochmal 1 Schaf und 1 Huhn geschenkt. Dazu muss man wohl sagen, dass ein Schaf von so einer Familie schon ein riesiges Geschenk ist! Während des Essens wurde uns erzählt, dass während unserer Anwesenheit eine Frau des Dorfes einen Jungen zur Welt gebracht hat und das dieser "Simon" genannt wird :) Anschliessend luden wir "unsere Geschenke" auf den Toyota der Worldvision-Mitarbeiter und verabschiedeten uns von allen. Insgesamt war es ein sehr interessanter und schöner Besuch! Am 03.02. machten wir uns dann wieder auf den Weg zusammen mit Bill den wir in San kennengelernt hatten und der uns das Dogon-Land zeigen sollte. Gegen Nachmittag kamen wir dann in Dourou auf dem Campingplatz Toguna an. Wir machten eine kurze Pause und wanderten dann einen sehr abenteuerlichen Weg über und unter Steinen her und teilweise unter Benutzung der ziemlich gewöhnungsbedüftigen "Dogon-Treppen" bis zu einem kleinen Dorf namens Guimini, das am Hang des Felsens liegt. Die Aussicht war wirklich sehr sehr schön, allerdings mussten wir bald wieder zurück, da die Sonne unterging. Abends aßen wir noch Reis mit Kartoffelsauce und saßen ein wenig mit Bill und ein paar anderen zusammen. Am nächsten Tag stand eigentlich eine weitere Wanderung ins 5 km entfernte Nombori für uns an, ich fühlte mich allerdings nicht sehr gut und so ging Papa alleine mit Bill los. Ich ruhte mich bis mittags aus und saß dann mit Aly zusammen, wir unterhielten uns über vieles und es war echt interessant zu erfahren, das anscheinend zwar jeder in Mali Bob Marley kennt, aber kaum jemand zum Beispiel Robbie Williams oder ähnliche... Kurz vor Sonnenuntergang kamen dann Papa und Bill wieder, wir sahen uns das Halbfinale des Afrika-Cup an und aßen Spaghetti mit Hähnchen. Am nächsten Tag ging es dann ins 100 km entfernte Sevaré, wo wir wiederrum einen Ruhetage einlegten, weil ich zu den schon vorhandenen Kopf- und Halsschmerzen auch noch Ohrenschmerzen bekam. Unser "Bergfest" (das heisst die Hälfte der Reise ist nun um) verlief also eher unspektakulär. Am 07.02. fuhren wir dann zunächst nach Mopti und sahen uns dort die Pirogen und die Moschee an, an der zur Zeit gearbeitet wird. Gegen Mittag fuhren wir dann nach Djenné, um dorthin zu gelangen mussten wir zunächst eine kleine Fähre nehmen, und dort auf den Campingplatz. Am nächsten Morgen wurde uns dann von einem Einheimischen die Stadt gezeigt. Dieser war zwar taubstumm, kannte aber dafür wirklich schöne Ecken und führte uns auch teilweise auf private Hausdächer um einen besseren Blick über die Stadt zu erhalten. Gegen Mittag fuhren wir wieder weiter über San nach Segou, wo wir gegen Abend ankamen. Da es in Segou anscheinend keinen Campingplatz gibt, fragten wir beim Hotel Djoliba ob wir dort auf dem Parkplatz stehen können. Das war kein Problem und wir aßen sehr lecker Nudeln mit Thunfischsauce im Restaurant des Hotels und wir gönnten uns sogar einen Nachtisch: Joghurt mit Ananas, Papaya und Bananen, bei der Hitze tagsüber (immer mindestens 35 Grad) eine wahre Wohltat! Am 09.02. nahmen wir ein kleines Frühstück im Restaurant zu uns, machten einen kurzen Spaziergang um Niger entlang und fuhren dann weiter nach Bamako wo wir uns am späten Nachmittag mit einer Bekannten und ihrem Mann trafen, uns unterhielten und bei einem Imbiss eine Kleinigkeit aßen. Danach fuhren wir wieder zum "Le Cactus", aßen eine Ananas und waren froh, dass es nach tagsüber 38 Grad endlich kühler wurde. Wir verbrachten 3 Tage in Bamako, wuschen endlich mal wieder unsere Klamotten, unterhielten uns mit anderen Afrika-reisenden und ruhten uns einfach mal ein bisschen aus. Da uns nichts anderes übrig blieb machten wir uns am 13.02. wieder auf in Richtung Wellblechpiste und übernachteten wiederrum neben der Straße etwa 30km hinter Didjeni. Der 14.02., also Valentinstag sollte für uns ein wirklich anstrengender Tag werden. Zunächst fuhren etwa 8 Stunden auf der wunderschönen Wellblechpiste, machten eine kurze Pause in Diema und entschlossen uns dann noch weiter zufahren bis Nioro, es ging durch Sand, Erde und über viele Steine weiter und wir brauchten weitere 2 Stunden bis zur malischen Grenzstadt Nioro. Dort übernachteten wir dann mit der Erlaubnis der Polizei auf einem Platz in der Stadt, da es dort wiederrum keinen Campingplatz gab. Am 63. Tag der Reise, dem 15.02. erledigten wir dann in Nioro ohne Schwierigkeiten die Grenzformalitäten und fuhren dann über Ayoûn el Atroûs, wo wir die Versicherung für Mauretanien abschlossen weiter nach Kiffa. Dieser Tag war seit langem endlich mal wieder einer ohne schwitzen, da es "nur" bis zu 30 Grad warm wurde. Wir fuhren weiter über Aleg und Boutilimit und kamen am 17.02. in Nouakchott, auf dem sehr netten Platz "Auberge Menata" mitten in der Stadt gelegen, an und hofften darauf hier jemanden zu treffen, der mit uns die Strandstrecke nach Nouâdhibou fährt.